Brandschutzbegehung im Unternehmen: Sicherheit erhöhen & Haftungsrisiken minimieren

Inhaltsverzeichnis

In jedem Unternehmen sollte die Sicherheit an erster Stelle stehen. Eine Brandschutzbegehung ist ein wesentlicher Bestandteil, um diese zu gewährleisten. Dabei geht es nicht nur um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch darum, potenzielle Gefahrenquellen rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, bevor ein Ernstfall eintritt.

Durch regelmäßige Brandschutzbegehungen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Schutzvorkehrungen stets den aktuellen Standards entsprechen und Mitarbeiter gut auf den Notfall vorbereitet sind.

Dieser Artikel bietet Ihnen einen umfassenden Einblick in das Thema „Brandschutzbegehung“. Von den rechtlichen Grundlagen über den optimalen Ablauf bis hin zu praktischen Checklisten und den typischen Kosten einer Brandschutzbegehung. Dabei gehen wir auf alle wesentlichen Aspekte ein, die für eine sichere und regelkonforme Umsetzung in Ihrem Betrieb relevant sind.

Am Ende des Artikels erwartet Sie ein praktisches FAQ, das Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Brandschutzbegehung für Sie bereithält.

Was ist eine Brandschutzbegehung?

Eine Brandschutzbegehung ist eine regelmäßige Überprüfung aller brandschutzrelevanten Bereiche und Einrichtungen in einem Unternehmen oder Gebäude. 

Ziel ist es, potenzielle Brandgefahren frühzeitig zu erkennen und sicherzustellen, dass alle Brandschutzeinrichtungen – wie Feuerlöscher, Notausgänge und Alarmsysteme – ordnungsgemäß funktionieren. Dabei wird geprüft, ob die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden und ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, um die Sicherheit von Personen und Sachwerten zu gewährleisten. 

Ein Protokoll dokumentiert die Ergebnisse und dient als Nachweis für die durchgeführten Kontrollen.

Gesetzliche Grundlagen und Vorschriften

Die Durchführung regelmäßiger Brandschutzbegehungen ist nicht nur eine freiwillige Maßnahme.

Nach §10 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) ist der Arbeitgeber verpflichtet, geeignete Maßnahmen zur Verhütung von Bränden sowie zur Rettung von Beschäftigten zu treffen. Die Brandschutzbegehung hilft dabei die geforderten Schutzziele zu erreichen. Mit dem Ziel, die spezifischen Anforderungen im Unternehmen zu überprüfen, potenzielle Mängel zu identifizieren und diese gezielt zu beheben.

  • Bei der Begehung müssen sowohl die baulichen als auch die organisatorischen und technischen Brandschutzmaßnahmen überprüft werden.
  • Die Häufigkeit der Begehungen richtet sich nach der Art des Betriebs und dessen Brandrisiko.
  • Sämtliche Ergebnisse werden in einem Protokoll dokumentiert welches als Nachweis für die Einhaltung der Vorschriften und als Grundlage für mögliche Nachbesserungen dient.


Werden bei einer Brandschutzbegehung Mängel festgestellt, sind Unternehmen verpflichtet, diese zeitnah zu beheben und eine Nachkontrolle durchzuführen.

Arten und Häufigkeit von Brandschutzbegehungen

Es gibt Brandschutzbegehungen im Unternehmen die in regelmäßigen Abständen erfolgen, sowie Sonderbegehungen, die bei besonderen Anlässen oder Veränderungen notwendig sind.

Interne Brandschutzbegehung

Die interne Brandschutzbegehung ist die häufigste Form und wird meist von einem internen oder externen Brandschutzbeauftragten durchgeführt. 

Sie soll z. B.  gewährleisten, dass alle Brandschutzeinrichtungen ordnungsgemäß funktionieren und Notausgänge sowie Fluchtwege frei zugänglich sind. 

Die Häufigkeit dieser internen Begehungen hängt vom jeweiligen Brandrisiko und den gesetzlichen Vorgaben ab. Während für viele Betriebe eine jährliche Brandschutzbegehung ausreicht, können in risikoreichen Bereichen monatliche oder vierteljährliche Brandschutzbegehungen notwendig sein. So können Gefahrenquellen frühzeitig erkannt und beseitigt werden, um das Risiko eines Brandes zu minimieren.

Sonderbegehungen bei Änderungen

Neben den regulären Begehungen können bei bestimmten Anlässen zusätzliche Brandschutzbegehungen notwendig sein. Dazu gehören z. B. bauliche Veränderungen, die Anschaffung neuer Maschinen oder die Umstrukturierung von Arbeitsbereichen. Solche Sonderbegehungen stellen sicher, dass auch nach Veränderungen alle Sicherheitsvorkehrungen intakt sind und an die neuen Gegebenheiten angepasst wurden.

Insgesamt richtet sich die Häufigkeit der Begehung stets nach der Risikoeinschätzung und den Anforderungen des jeweiligen Betriebs. 

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Der Ablauf einer Brandschutzbegehung

Der Ablauf einer Begehung folgt einem strukturierten Plan, der sicherstellt, dass alle relevanten Bereiche und Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. Eine gründliche Vorbereitung, systematische Durchführung und sorgfältige Dokumentation sind dabei unerlässlich. Im Folgenden erläutern wir die einzelnen Schritte detailliert.

Vorbereitung der Begehung

Brandschutzbeauftragter begehung - grafikEine gute Vorbereitung ist entscheidend, um eine Brandschutzbegehung effizient und zielgerichtet durchzuführen. Dazu gehört, dass Verantwortliche einen Termin festlegen und alle beteiligten Personen informieren.

Um sicherzustellen, dass keine wichtigen Punkte übersehen werden, sollte zuvor eine detaillierte Checkliste ausgearbeitet werden. Diese Checkliste enthält alle Bereiche, die kontrolliert werden müssen, wie z. B. Fluchtwege, Notausgänge, Feuerlöscheinrichtungen und Alarmsysteme. 

Durchführung der Begehung

Während der Begehung werden alle brandschutzrelevanten Bereiche des Betriebs begutachtet.

Das umfasst die Überprüfung der Zugänglichkeit von Fluchtwegen, den Zustand der Brandschutzeinrichtungen sowie die Einhaltung der vorgeschriebenen Lagerbedingungen für brennbare Materialien. 

Eine systematische Herangehensweise ist wichtig, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren und Risiken zu minimieren. Besonders in Bereichen mit hohem Brandrisiko, wie Produktions- oder Lagerräumen, sollten die Kontrollen besonders gründlich ausfallen.

Dokumentation der Ergebnisse

Nach Abschluss der Begehung werden die Ergebnisse in einem Brandschutzbegehungs-Protokoll (bzw. in einem Brandschutzbegehungs-Bericht) festgehalten. 

Dieser Bericht dokumentiert den Zustand aller geprüften Brandschutzmaßnahmen und dient als wichtiger Nachweis für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Mängel oder Abweichungen von den Sicherheitsstandards sollten detailliert beschrieben werden. 

Das Protokoll dient nicht nur zur internen Nachverfolgung, sondern auch als Grundlage für etwaige Nachbesserungen.

Nachbereitung und Umsetzung von Maßnahmen

Falls während der Begehung Mängel festgestellt wurden, müssen diese zeitnah behoben werden. 

Die Verantwortlichen sollten dafür einen Maßnahmenplan erstellen, der alle notwendigen Schritte zur Mängelbeseitigung enthält. Die Nachbereitung ist essenziell, da sie sicherstellt, dass der Betrieb den Anforderungen des Brandschutzes vollständig gerecht wird und keine offenen Risiken bestehen bleiben.

Durch diese strukturierte Herangehensweise können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Brandschutzvorkehrungen stets den aktuellen Standards entsprechen und alle Bereiche sorgfältig geprüft werden. Wenn Sie bei diesem Thema Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.

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Brandschutzbegehung-Checklisten und Hilfsmittel

Ein zentrales Werkzeug für eine effektive Brandschutzbegehung ist eine Checkliste. Sie hilft, systematisch alle relevanten Punkte abzuarbeiten und stellt sicher, dass kein Bereich oder Detail übersehen wird. Abhängig von den spezifischen Anforderungen eines Betriebs kann die Checkliste variieren, doch einige grundlegende Elemente sind für alle Unternehmen empfehlenswert.

In der DGUV Information 250-001 sind bereits viele grundlegende Anforderungen an den betrieblichen Brandschutz zusammengefasst. Sie bietet Unternehmen praxisnahe Anleitungen und Vorgaben zur Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen.

Zudem finden Sie auf der letzten Seite der DGUV Information 250-001 (PDF) eine Checkliste für den betrieblichen Brandschutz.

Die darin enthaltenen grundlegenden Punkte helfen Ihnen dabei eine geeignete Checkliste für Ihren Betrieb zu erstellen. 

Ein weiteres Hilfsmittel bei der Erstellung einer Checkliste bietet z. B. die technische Regel „ASR A2.2 Maßnahmen gegen Brände“. Sie stellt eine entscheidende Richtlinie im Bereich des betrieblichen Brandschutzes dar und definiert verbindlichen Anforderungen die Arbeitgeber einhalten müssen.

Unter anderen genau diese Anforderungen gilt es bei der Begehung zu überprüfen.

Kosten einer Brandschutzbegehung und Nutzen für das Unternehmen

Die Kosten einer Brandschutzbegehung können je nach Unternehmensgröße, Standort und spezifischen Anforderungen stark variieren.

Während kleinere Unternehmen häufig mit moderaten Ausgaben für eine einfache Begehung rechnen können, müssen größere oder risikoreiche Betriebe unter Umständen höhere Investitionen tätigen, um alle Bereiche sorgfältig prüfen zu lassen.

Doch unabhängig von den genauen Kosten der Brandschutzbegehung lohnt sich diese Maßnahme in jedem Fall: Die Kosten sind im Vergleich zu den möglichen finanziellen und personellen Folgen eines Brandes minimal.

Woraus setzen sich die Kosten zusammen?

Die Gesamtkosten einer Brandschutzbegehung beinhalten oft mehrere Faktoren:

  • Vorbereitung und Planung: Dazu zählen die Erstellung oder Anpassung der Checklisten sowie die Planung der Begehungstermine.
  • Durchführung: Die eigentliche Begehung und Prüfung der brandschutzrelevanten Bereiche und Einrichtungen.
  • Dokumentation und Nachbereitung: Die Erstellung eines Berichts und die Planung eventueller Maßnahmen zur Mängelbeseitigung.
  • Zusätzliche Schulungen: In manchen Fällen wird bei einer Brandschutzbegehung auch festgestellt, das die Anzahl der Brandschutzhelfer im Betrieb nicht ausreicht. Durch die anschließende Ausbildung von Brandschutzhelfer können ebenfalls Kosten verursachen werden.
Der präventive Nutzen der Brandschutzbegehung

Obwohl die Brandschutzbegehung mit Kosten verbunden ist, bringt sie langfristig entscheidende Vorteile. Eine regelmäßige Kontrolle trägt dazu bei, potenzielle Gefahrenquellen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Dies kann nicht nur hohe Sanierungskosten im Schadensfall verhindern, sondern auch die Sicherheit der Mitarbeiter und der betrieblichen Anlagen sicherstellen. Unternehmen, die vorbeugend handeln und Risiken minimieren, sind zudem besser auf Inspektionen durch Behörden vorbereitet und vermeiden eventuelle Bußgelder oder Haftungsfälle.

Zusätzlich stärkt ein durchdachtes Brandschutzkonzept das Vertrauen von Kunden, Partnern und Mitarbeitern in das Unternehmen. Der präventive Nutzen der Brandschutzbegehung übersteigt damit in den meisten Fällen die unmittelbaren Kosten, da diese Investition das Unternehmen auf lange Sicht absichert und das Risiko eines Ausfalls durch Brandschäden reduziert.

Fazit zu Brandschutzbegehung

Björn kuiper - kuiper brandschutz - brandschutzdozenten

Eine regelmäßige und sorgfältige Brandschutzbegehung ist für jedes Unternehmen ein unverzichtbares Instrument, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten und sich gegen unvorhergesehene Risiken abzusichern. Durch die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, die Nutzung strukturierter Checklisten und die Dokumentation aller Begehungen können Betriebe eine rechtssichere und präventive Brandschutzstrategie etablieren. Die Investition in regelmäßige Begehungen zahlt sich langfristig aus: Sie schützt nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern auch die materiellen und finanziellen Werte des Unternehmens.

Mit einem professionellen Ansatz zur Brandschutzbegehung erfüllen Unternehmen ihre Pflichten und stärken das Vertrauen in ihre Sicherheitsstandards – sowohl bei Behörden als auch bei Kunden und Partnern. Wer rechtzeitig präventive Maßnahmen ergreift, sichert sich bestmöglich gegen den Ernstfall ab.

Häufig gestellte Fragen

Eine Brandschutzbegehung ist eine regelmäßige Kontrolle aller brandschutzrelevanten Bereiche eines Unternehmens. Sie dient dazu, Brandgefahren zu erkennen, die Funktion von Brandschutzeinrichtungen zu prüfen und gesetzliche Vorschriften einzuhalten.

Ja, Brandschutzbegehungen sind Pflicht. Unternehmen müssen sie regelmäßig durchführen, um gesetzliche Vorgaben und Sicherheitsstandards einzuhalten und die Sicherheit von Mitarbeitenden und Anlagen zu gewährleisten.

Die Häufigkeit der Brandschutzbegehung hängt vom individuellen Risikoprofil des Unternehmens ab. In risikoreichen Branchen werden teils monatliche Begehungen empfohlen, während andere Betriebe mit einer jährlichen Brandschutzbegehung auskommen.

Grundsätzlich liegt die Verantwortung bei der Unternehmensleitung, die häufig einen internen oder externen Brandschutzbeauftragten mit der Durchführung beauftragt.

Eine Brandschutzbegehung wird in der Regel von einem qualifizierten internen oder externen Brandschutzbeauftragten durchgeführt.

Die Kosten variieren je nach Größe und spezifischen Anforderungen des Unternehmens. Kleinere Betriebe können mit geringeren Kosten rechnen, während größere Anlagen und Industriebetriebe höhere Ausgaben für intensivere Prüfungen einplanen sollten.

Die DGUV Information 205-001 (PDF) hält umfassende Informationen zum betrieblichen Brandschutz bereit. Darunter auch eine Checkliste die als Hilfe zur Bewertung und Überprüfung des betrieblichen Brandschutzes dient.

Bevor Sie loslegen sollte die Checkliste aber noch unbedingt an Ihre betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden. 

Ja, eine ausführliche Dokumentation ist gesetzlich vorgeschrieben und dient als Nachweis für die Einhaltung der Brandschutzmaßnahmen. Im Falle eines Brandes oder einer Inspektion ist das Protokoll ein wichtiges Dokument, das die Erfüllung der Sorgfaltspflicht belegt.

Falls Mängel festgestellt werden, sind diese in einem Maßnahmenplan festzuhalten und zeitnah zu beheben. Nach der Mängelbeseitigung ist eine erneute Kontrolle sinnvoll, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.

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